Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Seidenraupen Atelier
271 Mitglieder
zum Thema
Unsicher: Wie werde ich ein richtiger Dom?80
Vor einigen Monaten habe ich eine kleine süße Maus im Internet…
zum Thema
SM-Abend: Ich brauche eure Ratschläge16
Mein Mann und ich haben uns heute zu einem SM Abend im Maihof…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Rollenerwartungen...

Rollenerwartungen...
ich möchte hier einfach mal etwas humoristisches beitragen.
Der Profiltext (aus einem anderen Forum) meines Lebensgefährten (ich habe die Erlaubnis, diesen hier einzufügen).

Extrem dominanter, gottgleicher Überdom, der sogar im Schlaf streng guckt, bietet der devoten Frau einen Platz zur Langzeit- und Extremerziehung ohne zurück. Natürlich ohne Lustkiller wie Savewords usw.! Da ich durch meine umfassende Erfahrung mit allen Folterinstrumenten, Sexspielzeugen und Praktiken, jeden anderen Dom um längen übertreffe, weiß ich dass du bereits schon jetzt Interesse an meiner Person hast!

Ich erwarte deine Bewerbung im Din-A-Dom oder Din-A-Terminatordom Format, mit Lebenslauf und Nacktfoto! Natürlich mit Telefonnummer, vollständiger Anschrift und dem flehenden betteln, in meine göttlichen Hände aufgenommen zu werden. Von der "Sie" Anrede meiner Person, wird selbstverständlich ausgegangen!

Sollte ich mich gnädig zeigen und dazu herablassen, deinen Wunsch nach völliger Leibeigenschaft zu erfüllen, darfst du, nach Unterzeichung des 24/7-TPE Sklavenvertrages, sofort in meinen Kleiderschrank bzw. Keller einziehen! Die Worte "nein" und "das mache ich nicht" werden sofort aus deinem Wortschatz verbannt!

Du wirst natürlich nackt gehalten, auch (oder gerade) im Winter und wenn ich gute Laune habe, stelle ich dir auch alle 3 Tage eine frische Schüssel Wasser hin! Ich werd dir auch gern mal neue Strapse schenken, was sollen sonst auch die ganzen Freier denken?

Ich weiß, dass du bereits eifrig an deiner Bewerbung arbeitest. Es sollte dir aber dennoch bewusst sein, dass ich hier quasi im Minutentakt Bewerbungen bekomme, die ich durchsehen muss. Du solltest also nicht allzu enttäuscht sein, wenn ich dir eine der vielen anderen Subs, die mich hier ständig um eine Audienz bitten, vorziehe!
--------------------------------------

Die richtige devote Frau für mich habe ich bereits gefunden. Sie ist alles was ich immer wollte! Ich suche deshalb keine feste Beziehung mehr, aber nette, intelligente Menschen oder phantasievolle Spielpartner, die den Sarkasmus bereits im ersten Satz erkannten, herzlich gelacht haben und zwischen den Zeilen lesen konnten, dürfen sich gern bei mir melden!

Doms mit 24/7 Todesblick, die mir jetzt eine aufgeregte Nachricht schreiben wollen in der sie anzweifeln, dass ich "besser" bin als sie, sollten ihre Zeit anderweitig verplempern (z.B. Todesblick im Spiegel üben, oder Penislänge nachmessen, damit sie wenigstens etwas haben, was sie im Leben auf die Reihe gekriegt haben...wenn überhaupt)!

Hardcore SMer, die die Geschichte der O für einen Tatsachenbericht halten und damit unterm Kopfkissen schlafen und mir jetzt schreiben wollen, wie Wunderbar ich doch erkannt habe was sich für eine "Sub" oder einen "Dom" gehört, sollten ihre geistigen Ergüsse bitte wo anders loswerden.

Damen, deren geistiger Horizont bis zum nächsten Nagelstudio reicht und bereits schon nach dem 2 Absatz nicht mehr weitergelesen und sich daran gemacht haben, mir eine böse Hassnachricht zu schreiben...sind ja jetzt eh nicht mehr aufzuhalten!

Intelligente, niveauvolle Menschen, die auch Abseits vom SM noch ein Real-Life haben, sich nicht ständig allzu ernst nehmen und auch gern mal lachen, ohne Angst zu haben die Rollenerwartungen der anderen nicht zu erfüllen, würde ich ebenso gern kennen lernen!

Vielen Dank
Ich habe fertig...


Ich habe auch mit Freude hier im Forum die Typisierungen gelesen...

Meine Frage an Euch. Habt ihr noch mehr Ideen, wie man Rollenerwartungen auf die Schippe nehmen kann?

Ich freu mich auf Eure satirischen Beiträge.
eviline

Komisch, es hat sich noch keiner gemeldet.
Ich Bin jetzt gerade etwas im Stress, aber ich habe herzlich gelacht, und ich finde Sarkasmus//Selbstironie ist eine der schönsten und blumigsten Sprachen..
Danke dafür!!!
****tox Mann
709 Beiträge
Rollenerwartungen
Einen Hauch off-topic, aber meinst Du nicht, dass das Rollenverständnis der Alternative für Dumminante dem vollkommen entspricht, was in Deinem Beitrag als "Rollenverständnis" angedeutet wird?

Außerdem hat er den obligatorischen Käfig im Hof, auch Zwinger (wie treffend) bezeichnet und die Dauervermittlungsanstrengungen der Subbie bezüglich neuer Subsen vergessen... Es ist doch unter der Würde des erfahrenen Doms, das noch selber zu tätigen. *ggg*
Vielen Dank für diese unschätzbar wertvollen Tipps! *smile*

Ich als Hobby-DOM bin ja dankbar für solcherart Inspiration, da ja solche Beschreibungen knackig, knapp und informativ gehalten, bestimmt viele Willige anlocken und dahinschmelzen lassen (Wer macht das alles wieder weg?).

Nur das mit "der Wasserschüssel alle 3 Tage" finde ich etwas übertrieben. Muss das sein? Schließlich sind wir nicht auf einer Luxuskreuzfahrt oder Ponyhof. Schließlich melden sich doch auf solche Artikel nicht die Luxusweibchen aus Baden-Baden.

Aber besten Dank nochmals *top*
*******rse Mann
2.314 Beiträge
„Wir sind alle Individuen!“ (Monty Python, Das Leben des Brian, 1979)

Das ist selbstredend nicht wahr. Wahr ist hingegen, daß wir Knotenpunkte sind, durch die eine bestimmte Zahl von Strängen laufen, die zu anderen Menschen gehören, die unseren Weg kreuzten. Ohne diese Menschen wären wir also ein im Nichts schwebender Strang. Wir wären ein sinnloser Partikelschwarm, nichts weiter.

Wie es jetzt dazu kam, daß ich auf jene traf, die meinen Weg kreuzten, ist zum einen Zufall, zum anderen Notwendigkeit. Ich bin ohne Vater aufgewachsen, in einem Haushalt mit einem versoffenen und unzurechnungsfähigen Großvater, einer sich einst aufopfernden und nun resignierenden Großmutter, einer ziel- und haltlosen Mutter sowie einem Onkel, der gerade sein coming out und nichts anderes in der Birne hatte, als aus diesem hinterwäldlerischen Dorf zu verschwinden.

Ich bin, was meine Mutter betrifft, mit fake news gefüttert worden, und weil ich keinen Vater hatte, der das hätte korrigieren können, wäre mir nur mein schwuler Onkel geblieben, der sich tatsächlich für das Wesen dieses kleinen Jungen interessierte, aber leider weg musste.

Das meine ich, wenn ich von Geworfenheit spreche. Wir müssen uns mit den Bedingungen arrangieren, solange wir nicht selbst handeln können, und diese Bedingungen können ein für alle Mal verhindern, daß wir in die Lage kommen, uns selbst zu bestimmen. Aber auch derjenige, der es geschafft hat, muss auf seinen Ursprung zurückblicken und in etwa sagen können, woher denn diese Fähigkeit herrührt. Wie und wodurch war es mir möglich, zu mir zu finden, obwohl alle Welt mich daran zu hindern versuchte?

Wie kam ich dazu, ein zufriedenstellendes, hier und da sogar glückliches Leben zu führen? Das muss ja einen Grund haben. Ich kann in einer klassischen Heterobeziehung mein Zuhause finden, und ich kann – wie es Rosemarie Nitribitt vermochte – ein freies und unabhängiges Leben führen, das ihren Regeln folgt.

Ich glaube, daß wirkliche Unabhängigkeit von Humor abhängt. Wer keinen Humor hat, kann niemals unabhängig sein. Er wird immer verspannt und verbissen irgendwelchen Dingen hinterherrennen, die mit ihm gar nichts zu tun haben müssen. Sie müssen ihm nur das Versprechen bedeuten, daß sie ihm eine Bedeutung verleihen.

Gelassenheit ist, was mir selbst einen Raum gibt, ohne anderen ihren Raum streitig zu machen.

Das liest sich vielleicht nicht sehr humorvoll, aber ich zögere noch, meinen Humor auf diesen Marktplatz zu werfen, aber ich kann allen hier versichern, daß jene, die mich kennen, zunächst meine Situationskomik zu schätzen wissen, und die kann sehr scharfzüngig sein, wenn es darum geht, Rollenerwartungen auf die Schippe zu nehmen.

D/S und 24/7 ist für mich nur dann akzeptabel, wenn es als ein freies Spiel inszeniert wird, und Freiheit gibt es nicht ohne Humor.
Als Subbi steht es mir ja nicht zu die Herren zu kritisieren (ich hab aufgegeben daran etwas ändern zu wollen, da es meist aussichtslos ist auf einer BDSM Veranstaltung oder hier im Joy), daher hoffe ich immer, das jemand in der Runde die Diskussion auf satirische Art und Weise aufbereitet. Zumal ich auch eher Situationssatirikerin bin, also sich meine satirisch-literarische Veranlagung auch eher auf das Lesen und Wahrnehmen beschränkt.

Wir hatte da mal die Diskussion über Statussymbole:
Herren die während einer Veranstaltung angefangen haben über Autos und andere Statussymbole (man mag es kaum glauben, selbst die operativ veränderten Brüste seiner Partnerin zählen dazu), zu reden. Und jeder der sich diesem Gespräch angeschlossen hat musste einen drauf legen.
Wir haben uns das eine Weile mit schmunzeln im Gesicht angehört und uns dann in das Gespräch eingemischt, mit der Antwort: "Wir sind in einer Limousine mit Chauffeur und eigener Küche inklusive Koch angereist. Die auf einer eigenen Straße unterwegs ist, die für Eure Autos nicht zugelassen ist. Außerdem ist diese so groß, das man aufstehen und sogar rumlaufen kann."
Insgeheim hatte ich gehofft, dass einer in der Runde versteht worauf wir hinauswollen... aber Fehlanzeige...
Ab dann wurde es ein sehr lustiger Abend, zumindest für mich. Selbstverständlich war ein vernünftiges Spiel, mit den entsprechenden Herren nicht mehr möglich. Ich konnte die einfach nicht mehr ernst nehmen.


Trotzdem geht es mir hier nicht so sehr um die Rolle Dom bzw. Sub... das existiert quasi allgegenwärtig in meinem persönliche Umfeld, daher war es nahe liegend mit diesem anzufangen...
Man kann doch auch mit Klischees spielen... und diese satirisch ausschlachten...
Ich hab vor kurzem einen Blog gefunden, in dem das Klischee "Schwul" ziemlich lustig dargestellt wurde... wer möchte, kann das gern mal lesen ... der "Gayzember" in dem Blog "Kuckucksei im Lehrerzimmer"...

eviline
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Ich bin in der Szene nicht zu Hause, und mir fällt der Brückenschlag schwer von einer Frau, die zum Schreiben und zur Reflexion in der Lage ist wie eviline zu einer Frau, die sich bereitwillig einreiht in eine Riege von Frauen, die sich Männern zur Verfügung stellen will, die sich über ihre Frauen unterhalten wie über ihre Autos und über deren vielleicht gepimpten Brüste sprechen wie über einen Spoiler.

So, wie ich nicht in der Lage bin, die Rolle eines respektablen Dom zu übernehmen, so bin ich außerstande, einer Subbi etwas abzugewinnen - schon gar nicht eine sexuelle Sensation. Wir reden hier über Rollenerwartungen, und meine Rollenerwartung meiner Frau gegenüber unterscheidet sich sehr wohl, wenn ich unseren Alltag und unser Sexleben gegenüberstelle. In letzterem bin ich der bestimmende part, aber der Raum, den ich dafür als leader besetze, würde in diesem Forum immer noch als Vanilla etikettiert. Wir spielen im Bett eher Halma als Schach.
stimmt schon... der Brückenschlag ist nicht einfach! Hat auch bei mir selbst eine Weile gedauert.

Im Grunde widerspricht es sich aber nicht. Ich bin devot, dass heißt ich unterwerfe mich dem dominanten Part. Nach dem Motto: Er führt, ich folge. (Wie weit man dabei geht, hängt von jedem selbst ab.)
(Das hat nichts mit Reflektion oder Intelligenz oder ... zu tun. Es ist einfach die Art, wie Sex für mich funktionieren kann. Man könnte es mit der "sapiosexuellen" Neigung vergleichen. Es macht Spaß, ist erregend und deshalb macht man es.)

Allerdings reihe ich mich nicht mit bei diesen Frauen und ihren Männern als Statussymbol ein.
Ich kann mit denen, ehrlich gesagt, nichts anfangen. Deshalb ist es ja so lustig das satirisch zu betrachten.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Genau das beruhigt mich. Für mich ist alles okay, was mich in der Sicherheit zurücklässt, daß jemand weiß, was er tut.
Ich hätte auch etwas satirisches zur Rollenerwartung "Maler" oder "Klempner" schreiben können.
Da D/S aber in meinem Kosmos stattfindet, lag es einfach nahe damit anzufangen.

Auch wären mir bestimmt ein paar sehr nette Sachen zum typischen "DaU" (Dümmster anzunehmender User) eingefallen, aber da fehlt vielen das Hintergrundwissen und wäre vielleicht nicht mal halb so witzig.
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Es geht um Liebe. Sie ist alles, um das wir uns zu kümmern haben.
Liebe ... besser könnte ich es nicht ausdrücken ...

@CoSeviline
Was für ein tolles Lied, ich bin schockverliebt
könnte sein das ich noch mehr davon schreibe...
Negatives Rollenfragment I

Ich hab Dir nie einen Rosengarten versprochen
Ich sprach nie von der Blumenwiese im Sommer
Es gab auch keinen Baum im Park
dass wir uns dort wiedersähen

Statt dessen der dunkle Weg am Abhang
wo tags die Hunde streifen
Das schäbige Hotel am Bahnhof, entlebt
dünnwandig, mit Bett, Bad und Barzahlung

Du bist trotzdem gekommen.
Das negative an Rollenerwartungen...
... Mist, eigentlich sollte mein erster Thread hier doch in einen lustige Richtung gehen... aber die Assoziation in meinem Kopf funktioniert gerade in eine ganz andere Richtung...

Was machen Rollenerwartungen mit den Menschen, die es nicht erfüllen wollen oder können.

Man setzt eine Maske auf. Zeigt niemanden mehr, wer man wirklich ist und vereinsamt am Ende in der Mitte der Gesellschaft.
Oder man entwickelt diese, "mir doch egal, was die anderen über mich denken"-Haltung und hat nicht viele Freunde. Aber wer ist stark genug sich dann auch, in letzter Konsequenz, von Familie oder Freunden (mit denen man ja doch irgendetwas verbindet) zu trennen, weil man dort nicht verstanden bzw. nicht akzeptiert wird wie man ist.
Oder findet man einen Mittelweg, bei den einen setzt man die Maske wieder auf und teilt nur das was die anderen vertragen können oder wollen, weil sie selbst eine Maske tragen und nie darüber nachgedacht haben, diese abzusetzen.
@Tiefseefischer
Wenn man nichts erwartet, kann man doch nur überrascht werden.
@CoSeviline – Erwartungslos zu sein...
... ist die beste Grundhaltung in allem. Garant für die schönsten Tage, Abende und Nächte. Cut your Ego. ;-)))
Anders


Dieses Lied spiegelt für mich das Klischee der Erwartungen / Rollenverhalten.

Im Anhören des Liedes wird die Info weit besser transportiert, als dass ich es mit eigenen Worten könnte.
****tox Mann
709 Beiträge
Rollen und Erwartungen
Rollenspiele sind toll. Schon Kinder probieren sich damit aus und können so feststellen, was ihnen liegt.

Erwartungen? Nicht meins. Wer von anderen etwas erwartet, ob nun ein Verhalten oder eine Sichtweise, ist beschränkt. Und das meine ich genau so, wie ich es schreibe. Ich gehe offen auf jeden Menschen zu. Diskutiere gerne und lasse mich auch manchmal zu Runden in den Seilen veranlassen. Was ich aber grundsätzlich ablehne, sind Erwartungen. Denn sie machen es mir unmöglich, den Menschen vor mir so wahrzunehmen, wie er/sie ist.

Rollenbilder und Rollenverständnis? Macht ihr mal, denn das was Menschen ausmacht, sind eben die Bereiche, die nicht zusammenzupassen scheinen. Denn genau da entstehen die Energien und die neuen Einsichten, die das Leben so spannend machen.

Und Reichtumsaufzählungen sind für mich genau so ein Schwachsinn wie Knutschflecke. Ich bin kein Schwanzvergleichstyp und muss auch nicht, wie ein Hund, Bäume anpissen. Aufgepumpte Brüste? Nicht meins, hatte ich schon, unangenehme Haptik spricht für mich dagegen.

Auch hier regen sich doch soooo viele über shades of Grey auf, nicht bemerkend, dass sie in genau der gleichen Erwartungshaltungsfalle stecken wie all die zu bedauernden Rookies, die dadurch angelockt wurden, sich mit der Szene auseinanderzusetzen. Ich mag SoG genausowenig wie Harry Potter, finde es aber gut, dass dadurch Interesse geweckt wurde. Insofern lasse ich mich gerne auf Gespräche über BDSM ein, auch mit Menschen, die über den Weg "O.", "Secretary", "Eyes wide shut", SoG, de Sade oder sonstwie reingeschlittert sind. Denn sie haben Rollenerwartungen (oft missverstanden) und versuchen sich dann in dem für sie doch etwas widersprüchlichen Dschungel an Verhaltensweisen, Fakten, Ansichten und auch Ablehnungen zurechtzufinden...

Die Fähigkeit zu Selbstreflexion und damit auch zur Satire scheint vielen Dumminanten Menschen abzugehen. Sie bewegen sich lieber in Stereotypen, anstatt einfach das zu leben, was allen Beteiligten gut tut. Und zu lassen, was unsicher, ungesund und ungleichen Sinnes wäre...
Rollenerwartungen sind ...
Rollenzuschreibungen, das heißt, sie werden in der Regel von außen definiert.
Nicht umsonst kommen die Begriffe aus der Schauspielkunst. Der Schauspieler geht in seine Rolle, füllt sie auf der Bühne aus und danach ist er wieder "er selbst". Eine Rolle erfüllt für eine bestimmte Zeit eine bestimmte Funktion. Und es bleibt der Professionalität des Künstlers überlassen, ob und wie er sie spielt.

Und wenn jemand einen Sonnyboy oder Godzilla zu spielen hat, ist es an ihm, die Rollenzuschreibung mit der Erwartungen des Publikums verbunden sind, anzunehmen oder abzulehnen. Allerdings durchschaut auch das Publikum sehr schnell, ob dem Künstler die Rolle liegt oder nicht.
Die meisten Menschen spielen verschiedene Rollen in ihrem Leben... in meinem Fall: Mutter, Tochter, Schwester, Freundin, Bekannte, Lebensgefährtin, Seelenverwandte, Geliebte, Sub, Kundin und noch einige mehr... je nach dem schauspielerischem Talent die eine mehr und die andere weniger gut... ich habe im Laufe der Zeit die Unterschiede zwischen den einzelnen Rollen auf ein Minimum reduziert, alles andere ergibt keinen Sinn.

Mir stellt sich die Frage nach der Notwenigkeit.
Bsp.: Warum soll ich meine Mutter respektieren, wenn sie mich nicht respektiert? Weil es von mir erwartet wird.
Bsp.: Warum sollte ich mich als Sub jemandem unterwerfen, der mich als Person nicht wahrnimmt und meine Hingabe nicht zu schätzen weiß? Weil es erwartet wird.
Bsp.: Warum soll ich als gebildeter Mensch auf die Interpretation von Musik und Gedichten abfahren? Weil es erwartet wird. (Ich mag persönlich Mathematik und Naturwissenschaften lieben.)

Ich will keine Erwartungen erfüllen. Warum kann man nicht komplett auf diese Rollen verzichten?

Asperger-Autisten können es doch auch. Sie spielen keine Rollen, sind grundsätzlich sie selbst und immer ehrlich, auch wenn es weh tut. Sie verstehen auch das Prinzip dieser Rollen nicht.
Ich selbst bin kein Asperger, aber ich genieße deren Gesellschaft. Kein verstellen, keine Maske.
*******ine:
Ich will keine Erwartungen erfüllen. Warum kann man nicht komplett auf diese Rollen verzichten?

Ich denke nicht, dass man als "normal" funktionierender Mensch auf Rollen, Rollenerwartungen und Rollenzuschreibungen, die ohnehin fremd bestimmt sind, so ohne Weiteres und ohne Preis der Gemeinsamkeiten, verzichten kann. Meist wachsen wir in diese Rollen hinein.

Aber Du kannst Deine verschiedenen Rollen reflektieren und wahrnehmen, was sie mit Dir und aus Dir machen. Du kannst für Dich selbst bestimmen, welche Rollen Du Priorität gibst in Deinem Leben, welchen Raum und Macht Du Ihnen gibst, wieviel Zeit und welche Bedeutung. Vielleicht ist es Dir auch möglich, manche Rollen ganz abzulegen. Du bist also nicht Apriori ein Blatt, das im Wind treibt.

Das kostet natürlich auch Energie, Veränderungen durchzusetzen und das Sich-Klarwerden über Deine eigenen Interessen. Es ist eine Sache des Austarierens.

Asperger-Autisten sind m.E. kein gutes Beispiel für Authentizität der Persönlichkeit, weil Ihnen die Fähigkeit, Rollen anzunehmen und zu reflektieren, fehlt. Sie werden durch dieses Defizit nicht wahrer, sondern Ihnen fehlt schlicht etwas, wofür sie nichts können.
Hallo hier ist mal der "Oberdom" *zwinker*

Schön, dass Du meine Gesellschaft angenehm findest, eviline.

@*******ory: Asperger-Autisten sind m.E. kein gutes Beispiel für Authentizität der Persönlichkeit, weil Ihnen die Fähigkeit, Rollen anzunehmen und zu reflektieren, fehlt. Sie werden durch dieses Defizit nicht wahrer, sondern Ihnen fehlt schlicht etwas, wofür sie nichts können.

Nun ich hab nicht das Gefühl, dass mir etwas fehlt. Ich finde Rollen sind Lügen. Jeder Mensch spielt anderen genau das vor, was sie erwarten vorfinden zu wollen. Im Büro der Arschkriecher, bei Untergebenen das Arschloch, beim Partner die starke Person, die halt bieten kann. Keine dieser Rollen zeigt den Menschen, sondern Facetten, eine Maske, eine Lüge. Keiner schreibt bei Facebook "Ich bin der Loser, bin scheisse dumm und krieg nix auf die Reihe" - Nein der größte Vollidiot hält sich ganz offen für ein Genie, kriegt ohnehin alles gebacken und ist überall der King. Schwäche zeigen wird in unserer Gesellschaft nicht akzeptiert und so neigt der Mensch dazu sich seine "heile Welt" zusammenzulügen.

Dieses falsche Bild treibt andere noch tiefer in die Depression. Wie oft haben mir andere schon gesagt: "ohh MIR gehts so schlecht. ICH wäre gern jemand anderes. allen anderen gehts gut, überall bei facebook seh ich das alle alles haben und es ihnen super geht". Es ist ein Trugbild. Man könnte sagen die Seele ist "gephotoshopt" (geiles Wort übrigens). Das selbe wie Bilder von Stars in Hochglanzamagazinen - Eine Millionen Teenager folgen einem Schönheitsideal, weil sie aussehen wollen, wie die Stars selber nie ausgesehen haben *zwinker*

Mit Ehrlichkeit hat man aber in dieser Welt keine Chance. Das stört die Menschen in ihrem Eifer jemand anderes sein zu wollen. Als Aspie fällts mir nicht leicht in dieser Welt zu leben. In einer Welt, deren Logik ich nicht verstehe. Das was "normal" ist, ist für mich eine Lüge, die man so lange lebt bis alle anderen plötzlich anders sind. Ein ewiger Drang sich anpassen zu wollen und dabei doch zu behaupten doch ganz individuell sein zu wollen. Wenn man in Kauf nimmt zu ignorieren, dass alle um einen herum das selbe T-Shirt tragen, mag das funktionieren - Doch macht es das nicht "wahrer".

1+1 ist für mich 2, auch wenn es jemanden verletzen würde, weil in seinem Kopf eine 3 angenehmer wirkt. Was bringt es ihm zu sagen, dass "3" richtig ist, nur weil man ihn nicht verletzen will? Wir müssen uns der Welt anpassen, nicht die Welt uns. Wie sehr man sich einredet fliegen zu können: Der Sprung aus dem Fenster wird alle Hoffnungen ganz schnell zerstören und einen (sehr unsanft) auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Da ist die Physik knallhart und sie wirkt auch dann, wenn wir es nicht wünschen. Die Natur ist nicht "gut" oder "böse", sie ist gleichgültig, rein logisch. Andererseits: Wenn sie es nicht wäre und meint "ohh heute gibts mal keine Gravitation", würden wir auch wieder rumheulen *zwinker*

Ob ich "krank" bin, weil ich Masken nicht kenne, muss jeder für sich selbst entscheiden. Es wird nix daran ändern, dass ich mein Leben lang das Gefühl haben werde, auf einem Planeten zu leben, deren Bewohner ich nicht verstehe, da hilft mir meine Hochbegabung auch nicht weiter *zwinker*

Aber nochmal kurz zum Urthema zurück:

Nur das mit "der Wasserschüssel alle 3 Tage" finde ich etwas übertrieben. Muss das sein?

Hmm stimmt - Ne Woche reicht sagste? Aaaaaaber was für ein Oberdom wäre ich denn, wenn ich zuließe mich verbessern zu lassen? *zwinker*

Die SM Szene ist in Teilen für mich auch unlogisch. Wieviele Subbis hab ich schon in Chats kennengelernt, die jedem "Dummdomm" dumm gemacht haben, sich dann aber beim Auserwählten eifrig an daran gemacht haben, die geforderte Bewerbung zu schreiben. In gewissen Situationen wollen sie dann den kompromisslosen Dom, der sich genauso verhält wie der verhasste DummDom *zwinker*

Das ist für mich alles etwas, dessen Logik sich meiner Welt entzieht.

Menschen sind komische Tiere - Eine Annahme, die sich bedauerlicherweise täglich aufs Neue bestätigt *zwinker*
Aspie
Ich muss mich doch kurz dazu auslassen.

Ich möchte die Wirkung auf mich beschreiben, nicht auf die Problematik der mir bekannten Person eingehen.

Details dazu kann und will ich nicht erläutern, jedoch genieße ich die Stunden die ich mit der Person verbringen darf. Das ist der einzige Mensch, bei der ich im Zusammentreffen sofort fähig bin, alle Rollen abzulegen und komplett "ich" zu sein.

Mein Geist wird gefordert und gefördert und nicht beschränkt, durch irgendwelche gesellschaftlicher Erwartungen.

Das ist für mich ein großes Freiheitsgefühl, von dem ich sehr profitiere, ich mich dadurch leichter selbst reflektieren kann.

Dafür bin ich sehr dankbar.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.